Reden wir übers Geld

Reden wir übers Geld. Ja, weil wieso denn auch nicht? Ich sag dir ganz genau, weshalb wir nicht übers Geld reden und ein Mega-Geheimnis um unser Einkommen machen.

Dadurch, dass ja keiner so genau weiß, was die anderen so verdienen, weiß auch niemand so genau, ob der eigene Zahltag nun eher niedrig, gut oder doch eher hoch ist und dadurch willst du schon dreimal nicht, dass andere wissen, wie viel du nun verdienst. Meganiedrig und over the top, das weiß man/frau in der Regel.

Szenario 1: Die Leute könnten denken, das ist aber wenig! Und dann heißt’s bestimmt:

  • Ist die blöd, für diesen Hungerlohn arbeiten zu gehen?
  • Die hat’s wohl nicht drauf, sonst würde sie besser entlohnt.
  • So gut kann der Job nicht sein, wenn der so schlecht bezahlt ist.
  • Das ist ja auch kein guter Job.
  • Wow, verhandeln kann die wohl ganz schlecht. Dummchen.

Szenario 2: Die Leute könnten denken, das ist aber viel! Und dann heißt’s bestimmt:

  • Wow, diese Arroganz.
  • Ganz schön frech, so viel Geld für das bisschen Arbeit zu fordern.
  • Gut verkauft, also Verhandlungsgeschick hat die, weil so die Leuchte ist die jetzt auch wieder nicht.
  • Hat den Job halt auch nur durch Vitamin B gekriegt.

Wenn du selbständig bist, dann so:

Szenario 1: Die Leute könnten denken, das ist aber billig. Und dann heißt’s bestimmt:

  • Die macht das wohl nur als Hobby
  • Also gelernt, hat die das sicher nicht.
  • Den Preisen nach ist die wohl nicht so gut.
  • Wenn du einen Profi willst, such dir wen anderen. Die kosten richtig Geld.

Szenario 2: Die Leute könnten denken, das ist aber teuer. Und dann heißt’s bestimmt:

  • Voll die Abzocke.
  • Die will den Leuten nur das Geld aus der Tasche ziehen.
  • Was glaubt die eigentlich, wer sie ist?
  • Ja genau, die denkt wohl, ihre Arbeit ist ja soooooooo wichtig.
  • Ah und fast vergessen: Voll materiell halt, soll sich lieber um ihre Kinder kümmern

Woher ich das weiß? Also erstens höre ich zu und zweitens habe ich selbst noch keine Preisliste auf der Homepage. Aber wisst ihr was: Soll doch jede/r über meine Preise denken, was sie/er will. Es sind meine und ich muss dazu stehen können. Und diese Heimlichtuerei – schenken wir’s uns einfach. Die meisten Frauen sind eher damit beschäftigt, sich um ihr eigenes Gehalt Gedanken zu machen als damit, dich zu verurteilen, weil du nun zu viel oder zu wenig verdienst. Und damit eins mal klar ausgesprochen ist. Jeder Job ist wichtig. Grad bei Jobs, die unfairer Weise kein hohes Ansehen genießen, würd’s sehr schnell auffallen, wenn sie nicht gemacht würden.

Reden wir endlich übers Geld – auch mit den männlichen Kollegen. Erst so wird sichtbar, ob du eh gleich gerecht entlohnt wirst wie dein Kollege. Durchs Reden kriegen wir ein Gefühl für übliche Entlohnung und das hilft beim Verhandeln und Argumentieren und wenn wegen mir vielleicht eine andere Mitarbeiterin oder Mitbewerberin ebenso mehr Entlohnung fordert und kriegt, freut mich das doch! Dich doch auch!?!

Und in meinem Fall, als selbständige Mentaltrainerin und Lebens- und Sozialberaterin: Jeder Mensch, der so schlecht über mich denkt wie oben beschrieben, würde so oder so nie zu mir ins Coaching kommen. Wie seltsam wär das? Also Nadine, hau die Preisliste rauf auf die Website! Jaja, mach ich eh. Ich überarbeit sie grad und dann nix wie rauf damit. Und jup, klaro könnt ich bis dahin noch damit warten, diesen Artikel zu veröffentlichen, aber ich mag halt nicht 😜 Ich date ihn dann hinterher ab. Oder morgen. Ja, morgen. Stand: 25.8.2020 22:59

+++Update+++ 26.8. 13.50: Meine erste Preisliste ist online. Hat auch nicht weh getan.

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