Mit dem ersten Tag der Schulschließungen sind sie aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Mütter, eine muss ja auf den Nachwuchs schauen! Abgesehen von jenen, die grad systemrelevant schuften. Die müssen raus. Die anderen: Wie wegradiert aus der Gesellschaft.
Mamas, wie geht das jetzt weiter? Habt ihr Urlaub bis zum Abwinken? Seid ihr in Kurzarbeit? Habt ihr euren Job verloren? Gekündigt? An den Nagel gehängt? Aufgegeben? Sucht ihr euch einen Job, bei dem die schulische Halb-Halb-Lösung berücksichtigt wird? ODER: Teilt ihr euch die Betreuungspflichten mit dem Kindsvater irgendwie auf? Bringt ihr die Kinder zu Betreuungszwecken in Kindergarten und Schule? Fordert ihr die Politik dazu auf, an Lösungen für Familien zu arbeiten?
Weil: Was ist denn die Alternative? Ein Elternteil bleibt daheim – hat somit keine Chance auf eigenes Geld, verzichtet auf Beförderungen, verpasst Gehaltssprünge, verliert gesellschaftlichen Anschluss, der nunmal meist durch das “Draußensein” entsteht. Draußen-Kontakte entstehen häufig durch den Beruf. All das geht an einem Elternteil dann vorbei. Statt in Teilzeit, geht es ab sofort in Vollzeit an einem Elternteil vorbei. Was glaubt ihr wohl an welchem? Ich nehme das so nicht hin! Du?
Was kann frau tun:
- Laut bleiben! Wer nix fordert wird beim Wort genommen und kriegt auch… Trommelwirbel… Richtig: NIX!
- Standhaft bleiben – besonders wenn dir die Welle der Empörung mit Beleidigungen mitten ins Gesicht watscht! (siehe nächsten Absatz)
- Forderungen deutlich formulieren
- An LösungsANSÄTZEN interessiert sein und sich beteiligen. In privaten Diskussionen wird dauernd eine fertige Lösung von mir verlangt. Ganz echt: Die weiß ich doch nicht. Ich bin dafür, dass auf politischer Ebene sowie im Privatleben an Lösungsansätzen gearbeitet wird und so Lösungen zustande kommen!
Die Welle der Empörung wenn du auf Gleichstellung beharrst, rollt übrigens immer gleich ab: Typisch Emanze halt | Es sind nun mal die Frauen, die die Kinder kriegen | Du bist dumm | Und hässlich noch dazu! Also hier nochmal der Reihe nach:
- Typisch Emanze halt: Gähn. Und? Soll ich mich jetzt heulend umdrehen oder was? Denkst du das ist ein Schimpfwort? Was ist los mit dir?
- Es sind nun mal die Frauen, die Kinder kriegen: Oh F*** ja eh und weiter? Mit der Geburt werden Kinder abgenabelt. Papas sind auch Menschen, die ihre Kinder lieben. Männer: Ich hab vollstes Vertrauen in euch. Ihr macht das genau wie ich als eine dieser Frauen, “die nun mal die Kinder gekriegt hat”: mal super, mal katastrophal und dann wieder super…
- Viele Frauen wollen ja auch daheim bleiben: Vielleicht, ich weiß es nicht. Und Mamas, die in der Familie alles und jeden hegen und pflegen verdienen dringend bessere Bedingungen und viel mehr Anerkennung! Ein Gehalt zum Beispiel, Pensionssplitting und und und. Rein vom Goodwill des Brötchenverdieners abhängig zu sein, scheint mir zu unsicher. Was wenn ihr euch verzofft? Getrennte Wege gehen wollt? Du etwas kaufen möchtest, was er für unnötig erachtet? Frauen, die alles am Laufen halten, sollten nicht um Geld bitten müssen!
- Du bist dumm: Laaaangweilig! Du bist Einstein oder wie? Selbst wenn: Seit wann ist das Recht auf Gleichstellung an Intelligenz geknüpft? Ich find mich selbst übrigens jetzt nicht mal sooo dumm. Es schüchtert mich aber auch nicht ein, wenn jemand gscheiter oder gebildeter ist als ich. Dann kann ich was lernen. Ich bin immerhin klug genug, zu wissen, dass dieses “Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst” und “Du bist dumm” oder “Du bist zu ungebildet” ganz allein der Einschüchterung dient und zur Folge haben soll, dass ich den Mund halte und mich schäme! Das Spiel mit der Scham sollte mittlerweile echt niemand mehr mitspielen.
- Und hässlich noch dazu. Ja und wieder? Was tut das zur Sache??? Ohne Sch***! Was tut das zur Sache?!!! Ah, ich weiß schon: “Die regt sich nur auf, weil sie hässlich ist!” Freunde!!! Das macht keinen Sinn!
Was ich mit all dem sagen will? Leute, wir müssen reden! Solange an Lösungen arbeiten, bis wir eine haben, die für alle gut ist. Solange die Lösung nicht gut ist, ist sie auch noch nicht fertig. Weitermachen. Dranbleiben. Am besten zusammen. Je bunter und unterschiedlicher der Haufen an Bastlern umso besser.
Frauen sollen jedenfalls dringend zurück ins öffentliche Leben kommen: In die Gesellschaft, in die Politik, in Führungspositionen. Eben dahin, wo Entscheidungen getroffen werden. Diese Entscheidungen kommen naturgemäß nicht denen zugute die NICHT da sind und sich eh ruhig verhalten. Deswegen: Sichtbar & hörbar werden und bleiben!